Dienstag, 28. Dezember 2010

27. 12. 2010 Das Unwort des Jahres

5.30 Uhr. Die Welt könnte praktisch noch in Ordnung sein, es sei denn, man ist tatsächlich so durchgeknallt und verbringt den Urlaub mit 27 anderen nicht minder Geschädigten. Da wir heute noch einen "Bonustempel" mit ins Programm nehmen ... so weit ich mich erinnere ... ungefragt (!) ... bedeutet dieses, dass genau jetzt die Nacht vorbei ist. Massenanstürme auf die gemieteten 4 Duschen in Hotelzimmern, unkontrolliertes Frühstücken unter freiem Himmel mit einer Million Mücken (auch die sind irgendwie überbevölkert in Indien), das gute alte Rotel-Plastikgeschirr spülen, Bänke und Tische verstauen, Rotel-Schlafanhänger fachgerecht abbauen und pünktlich um 7.30 Uhr geordnet im Bus sitzen. Der alltägliche Rotel-Drill hat uns fest im Griff. Wer das hinter sich hat, den kann in Deutschland schon mal gar nichts mehr aus der Ruhe bringen.
Abfahrt. Und noch keine Verluste zu vermelden. Alles wird gut.
Wir legten 270 Kilometer an diesem Tag zurück ... und ich möchte an dieser Stelle ganz dringend zum Ausdruck bringen, dass diese Entfernung auf Indiens Straßen zu einer kleinen Ewigkeit werden können, die nicht nur die Bandscheiben bis ins Letzte quälen und traktieren!
Die hinduistischen Tempel sind mehr als beeindruckend und scheinen aus einer vollkommen anderen Welt zu stammen. Allerdings können auch diese wunderbaren Bauten, die teilweise zum Welterbe gehören, nach dem dritten Besuch an einem Tag zum Unwort des Jahres gewählt werden. Bei den ersten Rotelanern bricht bereits eine Tempelmanie aus.
Der erlebnisreiche Tag endet in einer für Indien typisch lauten und bunten Stadt, deren schrilles Gehupe uns sanft in den Schlaf unserer exklusiven Rotelkabine rüttelt.