Montag, 27. Dezember 2010

26.12.10 Die Leichtigkeit des Seins

Doppelkabine rasch aufgebaut und diese dann exakt eine Stunde testhalber genutzt, bevor um 6.00 Uhr in der Früh der allmorgentliche Rotelbetrieb los ging. Wer glaubt, dabei einfach weiterschlafen zu können, der muss entweder völlig bekifft oder bereits tot sein.
Neugierig wurden wir von der wirklich netten und bunt gemischten Gruppe begrüßt. Mehrere Pressekonferenzen und einem herrlichen Frühstück bei bereits gefühlten 29 Grad später, besuchten wir die ersten hinduistischen Tempel dieser Reise. Die indische Kultur ist ein Meer aus märchenhafter Nostalgie, vielfältiger Sinnlichkeit und einer gelebten Leichtigkeit des Seins. Geschäftiges Treiben auf den überbevölkerten Straßen, auf den sich Kühe, Verkaufsstände und gefühlte Millionen Menschen gleichzeitig relativ unfallfrei bewegen, ist mehr als beeindruckend. Die Autohupe gehört zu den wichtigsten Überlebensutensilien: Allerorten wird ununterbrochen gehupt, was das Zeug hält. "Ich hupe, also bin ich!" Vermutlich werden wir in spätestens zwei Wochen einen Tinnitus davon tragen und dieses schrille, nervenaufreibende Geräusch nie wieder los werden. Die indische Herzlichkeit und das vollkommen unvoreingenommene Aufnehmen von Fremden geht einem jedoch geradezu ans Herz. Kinder wie Erwachsene haben kaum Berührungsängste und geben jedes noch so kleine Anlächeln tausendfach zurück. Es ist ein Lächeln, dass an den Augen nicht halt macht. Es überträgt sich, bis man es schließlich selber nicht mehr ablegen kann. Sie zu fotografieren bedeutet die größte Ehre für diese freundlichen Menschen und oftmals sind wir selbst der Mittelpunkt ihrer eigenen Fotografien.

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